„bildung ≠ weltoffenheit“

| Keine Kommentare

Gabriele Voßkühler schreibt heute im Migazin über eine gerade veröffentlichte Studie, die aus einer Kooperation Studierender der Universität Osnabrück und der University of Victoria in British Columbia heraus entstanden ist. Untersucht wurden antisemitische und islamfeindliche Vorurteile unter Studierenden beider Universitäten. Das Ergebnis ist ernüchternd:

In Osnabrück lehnten nur 18 Prozent der befragten 1.000 Studenten Aussagen wie „Deutsche Frauen sollten keine Muslime heiraten“ oder „Muslime provozieren Muslimfeindlichkeit durch ihr Verhalten“ klar ab. Insgesamt zeigten hier rund 80 Prozent der Befragten in unterschiedlicher Ausprägung anti-muslimische Vorurteile.

[…]

„Es sollten weniger jüdische Einwanderer nach Deutschland gelassen werden“ und „Deutsche Frauen sollten keine Juden heiraten“. Befragte, die in Osnabrück und Victoria hinter judenfeindlichen Aussagen wie diesen „Stimmt eher nicht“ angekreuzt haben, wurden von den Wissenschaftlern zu den Studenten mit antisemitischen Tendenzen gerechnet. Zusammen mit den Studienteilnehmern, die auf antisemitische Vorurteile „stimmt eher“ oder „stimmt völlig“ geantwortet haben, bildeten sie satte 40 Prozent der befragten Studenten.

Der Osnabrücker Erziehungswissenschaftler Prof. Wassilis Kassis berichtet außerdem von Drohmails, die bereits im Vorfeld der Untersuchungen bei ihm eingingen.

Die Erkenntnisse ähneln in gewisser Weise denen einer im Vorjahr veröffentlichten Studie der University of Michigan. Dort lautete das Fazit, dass ein höherer Bildungsgrad weißer US-AmerikanerInnen zwar dazu führte, dass die befragten Personen die Gleichheit aller Menschen als gegeben artikulierten, tatsächlich aber nicht eher dazu neigten, konkrete Maßnahmen zur Gleichstellung aller zu unterstützen, als Befragte mit geringerem Bildungsgrad.

He analyzed data on the racial attitudes of more than 20,000 white respondents from the nationally representative General Social Survey. He examined how their cognitive ability, as measured by a widely used test of verbal intelligence, was linked with their attitudes about African-Americans, and about different policies designed to redress racial segregation and discrimination.

[…]

„More intelligent members of the dominant group are just better at legitimizing and protecting their privileged position than less intelligent members,“ he said. „In modern America, where blacks are mobilized to challenge racial inequality, this means that intelligent whites say — and may in fact truly believe — all the right things about racial equality in principle, but they just don’t actually do anything that would eliminate the privileges to which they have become accustomed.

 

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.