Wer identifiziert und birgt die Toten im Mittelmeer? Wer benachrichtigt und entschädigt in Afrika die Hinterbliebenen? Wer kümmert sich um bessere Lebensverhältnisse dort, wo Menschen in See stechen? Wer nimmt die Flüchtlinge auf, die ein halbes Jahr nach Ende des Libyenkrieges immer noch an den libyschen Landgrenzen in Wüstenlagern sitzen und für die es kein Vor und Zurück gibt? Wer stellt sicher, dass afrikanische Migranten in Europa arbeiten und Geld verdienen können? Wer setzt sich für legale Einreisemöglichkeiten ein, um den Schleppern das Handwerk zu legen?
Europas Politik ist auf diese Fragen Antworten schuldig. Solange es für normale Menschen nur unter Lebensgefahr möglich ist, von Nordafrika nach Europa zu reisen, ist alles andere unglaubwürdig.
Dominic Johnson in der taz