28. August 2013
von Karolin
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an jedem neuen tag – der cdu-wahlkampfsong

Schlechte Publicity ist auch Publicity. Weiß ich ja.
Aber im Ernst: für mich hat die CDU gerade das Rennen um die klopsköppigste Wahlwerbung 2013 gewonnen. Da ist einfach keine Luft mehr nach oben (hoffe ich). Basta.

Was ich mich dann aber doch noch frage:
Warum klingt die Sängerin wie Suzie Kerstgens von Klee?
Und warum spielt sie Luftgitarre? (Man achte generell auf die ausgeprägte Körpersprache der Frontfrau der Band, die scheinbar lieber anonym bleiben möchte.)
Wann und wo kann ich das live hören?
Müssen Reisebusse zur Anfahrt selbst organisiert werden?

Achja, und ihr wisst schon: Inhalte überwinden!

Und morgen entscheide ich, ob sie damit jetzt meinen all time favorite unter den desaströsen Wahlwerbekampagnen geschlagen haben:

(via Extra3)

28. August 2013
von Karolin
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zum 50. jahrestag des great march on washington: linkbouquet und musikalische untermalung

Genau 50 Jahre ist es her, dass Martin Luther King Jr. vor dem Washingtoner Lincoln Memorial seine berühmte „I have a dream“-Rede hielt. Dass diese aus urheberrechtlichen Gründen selten bis nie (vollständig) gezeigt wird, mutet noch immer mittelschwer absurd an. Arte zeigt sie heute um 17:25 in voller Länge und läutet damit den Thementag „I have a dream“ (Programm) ein. Mit ein wenig Glück ist sie danach über Arte+7 noch eine Woche lang abrufbar.

Etwas mehr Kontext zum Marsch und der Rede bietet Hip Hop and Politics in Zusammenarbeit mit Gary Younge. Wie vielen ist beispielsweise bekannt, dass Frauen auf der Veranstaltung zwar singen, selbst aber keine Reden halten durften?  Oder aber Folgendes:

Many forget that no politician spoke that day.  President Obama will speak at the March on the 28th, which raises a number of issues including how his policies are direct opposition to what King was fighting for.

As many have pointed out 50 years ago all the main organizers were under surveillance by the federal government via Cointel-Pro. Today president Obama presides over a government that is literally spying on everybody at the march. Author/ scholar Jelani Cobb lays this irony out in his excellent essay; Obama, Surveillance and the Legacy of the March on Washington.

Beim Guardian gibt’s – auch in Zusammenarbeit mit Younge – eine hervorragende interaktive Geschichte der Rede, mit O-Tönen aus Ansprachen MLKs und Kennedys.

Wie es vielleicht ausgesehen hätte, hätten Malcolm X und Martin Luther King sich zu einem TV-Duell getroffen, kann man sich hier ansehen:

Und weil die Mädchenmanschaft mich auf die Idee gebracht hat und Musik sowieso immer und überall Platz finden sollte, hier noch die Youtube-Playlist mit den Songs, die auf der Veranstaltung gespielt wurden (Bob Dylan erntete für seinen Auftritt übrigens einige Kritik; zusätzlich missfiel Vielen, dass eine Vielzahl der Auftritte von weißen Künstlern bestritten wurden):

23. August 2013
von Karolin
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wie die new york times 1983 vor der nsa warnte

Auf Twitter macht gerade ein Artikel von David Burnham aus der New York Times die Runde, der einige Passagen enthält, die heute aktueller nicht sein könnten. Erschienen ist er allerdings schon 1983:

Over the years, N.S.A. surveillance activities have indeed included Americans who were merely stating their political beliefs. The agency first became involved in this more questionable kind of surveillance in the early 1960’s when either Attorney General Robert F. Kennedy or the F.B.I. asked it to monitor all telephone calls between the United States and Cuba. This list of international calls was significantly enlarged during the Johnson Administrtion as Federal authorities became concerned that foreign governments might try to influence American civil-rights leaders. The N.S.A. gradually developed a “watch list“ of Americans that included those speaking out against the Vietnam War.

[…]

No laws define the limits of the N.S.A.’s power. No Congressional committee subjects the agency’s budget to a systematic, informed and skeptical review. With unknown billions of Federal dollars, the agency purchases the most sophisticated communications and computer equipment in the world. But truly to comprehend the growing reach of this formidable organization, it is necessary to recall once again how the computers that power the N.S.A. are also gradually changing lives of Americans – the way they bank, obtain benefits from the Government and communicate with family and friends. Every day, in almost every area of culture and commerce, systems and procedures are being adopted by private companies and organizations as well as by the nation’s security leaders that make it easier for the N.S.A. to dominate American society should it ever decide such action is necessary.

Der vollständige Artikel ist online bei der NYT einzusehen.

 

23. August 2013
von Karolin
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geschichtsexkurs mit thees uhlmann: am 7. märz

Man kann vom Tomte-Thees ja halten, was man möchte (ich bin da voreingenommen, als Ichtyophobikerin kann ich zum Beispiel mit Fisch-Songtiteln nicht viel anfangen. Macht doch alle mal mehr über Schnabeltiere), aber Idee und Video sind ganz hervorragend.

(via Spreeblick)

22. August 2013
von Karolin
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#mahe, flüchtlinge, vorurteile, storytelling

Storytelling halte ich für eines der nützlichsten Werkzeuge, wenn es darum geht, Zusammenhänge – digital – zu vermitteln oder, ganz einfach, die Geschichten von Menschen zu hören, denen man im Alltag vielleicht nicht begegnet, die sonst nicht zu Wort kommen oder denen schlicht – wegen ihrer Position am Rande der Gesellschaft, an den sie gedrängt wurden – nicht zugehört wird.

In den letzten Wochen, als die Einrichtung des Flüchtlingsheims in Hellersdorf diskutiert und am Montag schließlich bezogen wurde, aber auch in anderen deutschen Städten, wurden immer wieder Vorurteile gegenüber Asylbewerbern geäußert (Eine sehr erschreckende Sammlung dazu gibt’s beim kmfw, ist aber weder auf vollen noch auf nüchternen Magen empfehlenswert).
Dass es sich hier um Menschen völlig unterschiedlicher Herkunft, mit völlig unterschiedlichen Geschichten handelt, die man keiner gemeinsamen Gruppe zuordnen kann (außer der, die sich nach ihrem derzeitigen Aufenthaltsstatus definiert), bleibt dabei vollkommen außen vor. Jeder Einzelne, jede Familie hat eine eigene Geschichte zu erzählen. Diese Verachtung und blinde Wut gegenüber Menschen, denen man gar nicht erst zuhören möchte, noch nie gesehen hat, ist unbegreiflich. Zum Teil sind da Flüchtlinge, die gerade erst aus Syrien angekommen sind. Erst gestern sind neue Berichte zum Einsatz von Giftgasen bekannt geworden, bei dem hunderte Menschen ihr Leben verloren haben.
Einige Medien, auch öffentlich-rechtliche Kanäle, haben in den letzten Tagen dazu beigetragen, mit diesen Mythen aufzuräumen und inzwischen sind auch endlich auch einige der betroffenen Flüchtlinge selbst zu Wort gekommen.

Filmaufnahmen sind oft unmittelbarer, direkter und manchmal vielleicht ein wenig greifbarer, weil man die Stimme der Person hören, seine Mimik und Gestik beobachten kann.

Über das Flüchtlingscamp am Oranienplatz berichten Oculus Film:

Flüchtlingscamp auf dem Berliner Oranienplatz from oculus film on Vimeo.

Kübra Gümüsay, die zuletzt auch für die taz, Zeit und den Freitag arbeitete, hat vor kurzem einen TEDTalk zum Thema Geschichten gehalten:

Auch Chimamanda Ngozi Adichie hat vor einiger Zeit einen TED Talk zum Thema gehalten und darüber gesprochen, wie sich Stereotype verfestigen, wenn Geschichten nicht gleichberechtigt von allen erzählt werden, sondern eine dominante Gruppe diese Aufgabe übernimmt. (Deutsches Transkript bei TED)

Ein weiteres gutes Video-Storytelling-Projekt hat die US-NGO Growing up Refugee ins Leben gerufen, deshalb möchte ich an dieser Stelle auf dieses zweieinhalbminütige Video zurückgreifen:

Growing Up Refugee from The Refugee Project on Vimeo.

Die entsprechende Übersetzung von mir gibt’s hier

14. August 2013
von Karolin
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zum thema „africa is a country“

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Karte unter CC von Kai Krause – zum Vergrößern bitte klicken

11. August 2013
von Karolin
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shark week zelebrieren mit „sharks make movies better“

Sharklock

Zum Abschluss der 26. Shark Week, die derzeit wieder auf jedem Kanal im Netz (einen Wellen-Witz habe ich mir an dieser Stelle extra verkniffen) vertreten ist, ein hübscher Tumblr, der sich der einfachen Gleichung Film + Hai = Kinoerfolg und Milliardeneinnahmen verschrieben hat.

Ganz viele schöne Kinofilm-Hai-Mashups gibt’s auf: Sharks Make Movies Better!

11. August 2013
von Karolin
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humor nordkoreanisch

Dass das Internet nicht vergisst, wird bisweilen zu Recht als Nachteil angeführt. In diesem Fall ist das aber gar nicht so übel, sonst wäre ich vermutlich nicht über eine Sammlung von Witzen nordkoreanischer Deserteure aus dem Jahre 2010 gestolpert. Zum Teil erinnern die durchaus an alte DDR-Witze. Vermutlich habe ich da gerade im Vorbeigehen ein jahrzehntealtes subversives Schenkelklopfer-Austauschnetzwerk kommunistisch regierter Länder aufgedeckt.

Chang Man Yong works on a collective farm in North Korea. He goes fishing, gets lucky, and brings a fish home. Happy about his catch, he tells his wife: „Look what I’ve got. Shall we eat fried fish today?“ 

The wife says: „We’ve got no cooking oil!“ 

„Shall we stew it, then?“ 

„We’ve got no pot!“ 

„Shall we grill it?“ 

„We’ve got no firewood!“ 

Chang Man Yong gets angry, goes back to the river, and throws the fish back into the water.

The fish, happy to have had such a narrow escape, sticks its head out of the water and cheerfully yells: „Long live General Kim Jong Il!“

Und ein Beitrag zum Thema nordkoreanisch-russische Freundschaft:

Kim Jong Il and Vladimir Putin are having a summit meeting in Moscow. 
During a break, they’re bored, and they decide to take a bet to see whose bodyguards are more loyal. 

Putin is on the 20th floor and calls on his bodyguard Ivan, opens the window, and says: „Ivan, jump!“ 

Sobbing, Ivan says: „Mr. President, how can you ask me to do that? I have a wife and child waiting for me at home“ 

Putin sheds a tear himself, apologises to Ivan, and sends him away. 

Next, it’s Kim Jong Il’s turn. He calls his bodyguard Lee Myung Man and yells: „Lee Myung Man, jump!“


Not hesitating for a split second, Lee Myung Man is just about to jump out the window.

Putin grabs Lee Myung Man to prevent him from jumping and says: „Are you out of your mind? If you jump out this window, you’ll die! This is the 20th floor!“ 

Nevertheless, Lee Myung Man is still struggling, trying to escape Putin’s embrace and jump out the window: „Mr. Putin, please let me go! I have a wife and child at home!“

9. August 2013
von Karolin
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tumblr-tipp: …das wird man ja wohl noch sagen dürfen

„Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ funktioniert als Satz ähnlich wie das altbekannte „Ich bin kein Rassist, aber..“ (auch dieser Wendung wurde ein eigener Tumblr gewidmet):
Jemand ist sich der rassistischen/sexistischen/homophoben/ableistischen Einfärbung seiner Aussagen bewusst, besteht aber dennoch darauf, dass die eigene Aussage für bare Münze genommen wird. Gern geht das auch mit Referenzen auf Statistikauszüge, die völlig aus dem Zusammenhang gerissen werden, einher. Sarrazin hat sich dieser Taktik bedient wurde daraufhin als mutiger Mann, der sich traut, die Wahrheit zu sagen, gefeiert. Dass seine Aussagen oft kilometerweit an der Realität vorbei schossen, interessierte an dieser Stelle erstmal herzlich wenig (Für Interessierter: Das PDF zu einem Dossier der Humboldt-Uni Berlin mit dem Titel „Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand – Ein empirischer Gegenentwurf zu Thilo Sarrazins Thesen zu Muslimen in Deutschland“ gibt’s hier).

Das Tumblr „…das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ widmet sich solcher Aussagen, die Politiker aus aller Welt, A- bis Z-Promis aber auch die Nachbarn von nebenan öffentlich zum Besten geben, unter Angabe der jeweiligen Quelle.

Darauf eine exemplarische Mario-Basler-Stilblüte:

Mehr Spaß mit Horst Seehofer, Christian Ude und Oskar Lafontaine HIER.

22. Juli 2013
von Karolin
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elvis costello & the roots – walk us uptown

Mir war bisher gar nicht bekannt, dass Elvis Costello und The Roots im September ein gemeinsames Album veröffentlichen. Umso angenehmer war die Überraschung, als ich eben über das Lyric Video zu „Walk Us Uptown“ gestolpert bin. Der Song verknüpft den Charaktersound von Costello und die Crew um Superdrummer Questlove (unbedingt auch ansehen: Questlove und Roots-Gitarrist Captain Kirk Douglas sind bei Jimmy Fallon regelmäßig als Black Simon & Garfunkel zusehen)  perfekt!