20. Juli 2013
von Karolin
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verwechslungsgefahr: innenminister friedrich und dr. evil

Sicherheit

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Das bot sich mir gerade so an.

Mehr Infos wie immer bei netzpolitik.org (und fast überall sonst im Neuland)!

Auch nicht unlustig:
Diese Autogrammkarte eines gewissen „unbekannten Politikers“, die zum Sofort-Kauf angeboten wird, hat derzeit 12 Beobachter auf Facebook. 12 Beobachter! Hihi.

Sicherheit2

Schnäppchen

19. Juli 2013
von Karolin
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animation: the innovation of loneliness

The Innovation of Loneliness from Shimi Cohen on Vimeo.

Inwiefern verändern soziale Netzwerke unser soziales Gefüge? Den Weg, über den wir uns darstellen? Welche Folge hat die Tatsache, dass wir unser (digitales) Bild selbst bestimmen und editieren können wie nie zuvor? Fühlen wir uns alle einsam? Ist das der Grund dafür, dass Cat Content eine omnipräsente Stellung einimmt?

Solche Fragen tauchen in letzter Zeit häufiger in Unterhaltungen mit Freunden auf. Shimi Cohen hat das Thema aufgegriffen – na gut, das mit den Katzen nicht – und eine Animation drumherum gebaut. Vieles davon erscheint mir durchaus plausibel. Mir fehlen allerdings die Vorteile, die das Ganze so mit sich bringt. Die Möglichkeit des Einstiegs und der Teilhabe an unterschiedlichen Diskussionen, die vielen Menschen vorher aus verschiedenen Gründen  verwehrt geblieben wäre zum Beispiel. Da könnte man sicher auch eine abendfüllende Dokumentation draus schneidern.

(via)

19. Juli 2013
von Karolin
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kampagnenkritik III: 2 lives:2 miles apart

Micah ist 15 und möchte Schauspieler werden. Emmanuel ist 11 und äußerst interessiert an Meteorologie. Beide arbeiten daran, ihre Träume zu verwirklichen.
So weit, so „gewöhnlich“. Na gut, mir ist bisher noch kein 11-Jähriger mit einem Faible für Meteorologie begegnet, aber die Faszination von Stürmen kann ich nachvollziehen. Fakt ist: solche Geschichten kennt man aus dem Fernsehen. Sie sind nicht unüblich.

Hier allerdings werden zwei heranwachsende Jungen mit Behinderungen gezeigt.
Aber: Micah und Emmanuel werden in diesem Spot keineswegs, wie durchaus üblich, als hilfsbedürftig dargestellt. Niemand redet an ihrer Stelle, redet „für“ einen der beiden. Überhaupt steht ihre Behinderung nicht im Mittelpunkt. Vielmehr werden sie über ihre eigene Handlungsfähigkeit, ihre agency, dargestellt.

Zweck dieser Kampagne von UNICEF ist, das Bewusstsein dafür zu wecken, dass nicht nur nicht-behinderte Menschen Teil unseres Alltags sind, dass aber der Bärenanteil derer, die in den Medien repräsentiert werden, durch diese gestellt wird. Der Anteil von Menschen mit Behinderungen in Print, Film und Fernsehen (fiktiv wie nicht-fiktiv) ist verschwindend gering. Und der Anteil derjenigen, die nicht in erster Linie über ihr Handicap definiert werden, ist noch einmal wesentlich geringer. Kinder mit Behinderungen wachsen heran, ohne dass sie Bücher lesen oder Filme sehen, in denen sie repräsentiert werden.

Mir sind hierzulande einige Blogs bekannt, die von Menschen mit Behinderungen geschrieben werden. Auch die Aktion Mensch arbeitet in eine solche Richtung. Allerdings fällt mir auf Anhieb nicht ein, in letzter Zeit massenmedial auf diese Art auf das Thema aufmerksam geworden zu sein. Habe ich zu wenig darauf geachtet oder ist das ein blinder Fleck?

15. Juli 2013
von Karolin
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hack des tages: den begriff „ehe“ in wörterbüchern updaten

HACKmarriage from Hack Marriage on Vimeo.

Die Leute hinter HACKmarriage haben beschlossen, die in Wörterbüchern gängige Definition des Begriffs „Ehe“ („The formal union between man and woman, by which they become husband and wife“) zu erneuern und überkleben diese in allen möglichen Nachschlagewerken, die sie in die Hände bekommen mit

The formal union between two people by which they become partners for life.

Die Templates in englischer Sprache gibt’s auf dem dazugehörigen Tumblr zum ausdrucken für alle.

(via)

14. Juli 2013
von Karolin
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usa vs nsa animation – das pixar-intro im überwachungsremix

Ein paar Redditoren haben sich zusammengetan und die Pixar-Introsequenz neu gebaut. Mit einer Überwachungskamera anstelle von Luxo Jr..

Make people think about the relationship between government, corporation, and you. Perhaps even spark a good debate or two.

(via)

9. Juli 2013
von Karolin
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trailer zu steve loveridges doku über m.i.a.

MIA TEASER mayafan.tumblr.com from MAYA FAN on Vimeo.

M.I.A. aka Mathangi Arulpragasam dürfte nicht Wenigen ein Begriff sein. Ihr 4. Album „Mathangi“ und eine dazugehörige Dokumentation sollten schon vor einer Weile released werden. Leider ist bisher nichts daraus geworden, allein das Album wurde mehrfach verschoben.
M.I.A. hat jedenfalls letztens kurzerhand die Singles „Bring The Noize“ und „Only 1 U“ veröffentlicht („Only 1 U“ ist allerdings ziemlich schnell wieder aus ihrem Soundcloud-Account verschwunden) und inzwischen ist auch ein Trailer zur Doku von Steve Loveridge aufgetaucht. Darin taucht auch M.I.A.s Vater auf, der einer der Mitbegründer der tamilischen Eelam Revolutionary Organisation of Students ist.
Zusammen mit ihrer Schwester und ihrer Mutter landete die 10-Jährige zunächst in einem Londoner Flüchtlingsheim. Wenige Jahre später hielt sie dann bei ihrem Auftritt beim Superbowl den Mittelfinger in die Kamera. Wir erinnern uns.
Anschauempfehlung!

Auch dort scheint es allerdings Probleme auf rechtlicher und finanzieller Seite zu geben.
Den einen oder anderen Kickstarter-Euro wäre mir der Streifen allemal wert!

 

9. Juli 2013
von Karolin
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herzerweichendes am morgen: „the lonely dodo“, erzählt von stephen fry


Stephen Fry (!!!) erzählt für den Durrell Wildlife Conservation Trust die Geschichte des letzten Dodos. Find‘ ich gut!

(via)

7. Juli 2013
von Karolin
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einmal quer durch den diskriminierungsgemüsegarten: zum start von „wild girls – auf high heels durch afrika“

Africa is a Country.

Africa is a Country.

Vorab: „Wild Girls – Auf High Heels durch Afrika“ wird erst ab dem 10. Juli ausgestrahlt. Eine ganze Folge der Sendung konnte ich mir also noch nicht anschauen. Offen gesagt weiß ich allerdings auch nicht, ob ich das möchte.

Ich habe es gewagt, mir die Facebook-Page und dazugehörige Website zur neuen RTL-Klischee-Klatsche „Wild Girls“ anzusehen.
Was ich erwartet habe? Nichts Gutes. Irgendwas in Richtung „Die strengsten Eltern der Welt“. Ein Format, dem ich gern mal eine Studie gewidmet hätte. Trotzdem möchte ich ein paar Worte dazu loswerden.

Zunächst der inhärente Sexismus in der Sendung:
Während der Moderator der Sendung wie eine Mischung aus Indiana Jones und Crocodile Dundee mit offenem Hemd für die Pressefotos posiert, ist bei den 12 mehr oder weniger bekannten Kandidatinnen der „Zickenkrieg vorprogrammiert“. Also eigentlich: angeboren. So ist das mit Frauen.
Charakterisiert werden diese dann im Vorfeld der Sendung vor allem über ihren Brustumfang, das Scheitern ihrer Beziehungen oder ihren Erfahrungsschatz in Sachen High Heels.

Nun. Neben dem sexistischen Geschwurbel, das uns tagtäglich aus Reality- und Castingformaten jeglicher Couleur entgegen schlägt, geizt „Wild Girls“ auch nicht mit Rassismen. Mitnichten.

Zunächst das Offensichtlichere:
Die Sendung wird in Namibia gedreht, laut Titel geht es aber „durch Afrika“. Dass 54 afrikanische Staaten auf eine homogene Masse zusammengekürzt werden, ist keine Seltenheit (Rick Ross hat sich das letztens erst geleistet). Das macht den Umstand allerdings auch nicht erträglicher.

Ein aktueller Facebook-Post liest sich dann folgendermaßen:

In Namibia lernen die ‎#Wild Girls von Eingeborenen, wie sich positive Engergie anfühlt. Die Luxus-Ladies tanzen gemeinsam mit den namibischen Himba. Schaut euch das Video auf RTL.de an!

Tanzen, klar, was wäre Afrika ohne Tänze. Ich gehe davon aus, dass die Damen im Verlauf der Sendung auch Trommeln lernen. Vermischt wird das Ganze mit dem Bild des positiven „Afrikaners“, der trotz seiner präkeren Situation glücklich erscheint.

Noch gravierender dann: der Begriff „Eingeborene“. Eine Beschreibung, die ähnlich problematisch belegt ist wie „Naturvölker“, weil sie Hierarchien schafft und andeutet, die „Anderen“ wären weniger „zivilisiert“ als diejenigen, die ihnen hier begegnen. Der Begriff hat eine lange koloniale Tradition und wird heute allenfalls genutzt, um zu romantisieren (siehe auch: Edle Wilde):
Auf Kosten derer, die beschrieben werden und subaltern sind. Das bedeutet, diese Menschen werden ihrer Stimme beraubt. Ihnen wird keinerlei Raum geboten, sich selbst zu repräsentieren. Und besagte Szene spielt dann zu allem Überfluss in Namibia, vormals deutsche Kolonie und der Ort, an dem die deutsche Kolonialmacht den Genozid probte. In diesem Fall treffen die „Wild Girls“ nicht auf Herero oder Nama, sondern auf Angehörige der Himba.

Der Moderator schlägt in eine ähnliche Kerbe, als er im Interview gefragt wird, worin die Herausforderungen für die Kandidatinnen bestehen. Er antwortet an dieser Stelle allen Ernstes mit:

Vor Ort gibt es natürlich Spinnen, Schlangen, Krokodile und Einheimische, mit denen sie eventuell nicht so gut klarkommen. Oder vielleicht doch?!

Da wird ein Bedrohungsszenario geschaffen, das leider gar nicht mehr so weit vom Mythos Kannibalismus entfernt ist. Auch im Kontext von Völkerschauen in Deutschland (hier: Leipzig) und anderen europäischen Ländern war es vor gar nicht allzu langer Zeit üblich, die Menschen, die man ausstellte, in der dazugehörigen Reklame in einem Atemzug mit wilden, oft als gefährlich geltenden Tieren zu nennen. Auf diese Weise konstruierte man eine Distanz zwischen den Ausgestellten und den Besuchern der Völkerschauen und eine Nähe der Ausgestellten zu Tieren, die sowohl den Kolonialismus als auch auf Rassismen beruhende Machtverhältnisse legitimieren sollten. Bei Nadia auf Shehadistan gab es letztens eine Fotoserie, die in diesem Zusammenhang sehr empfehlenswert ist (wenn man das so ausdrücken kann..).

Und dann folgt schließlich der Halbsatz aus dem Screenshot:

Afrika ist ein wunderbares Land

Ja, wirklich, das steht da so. Das hatten wir ja weiter oben schon.

Ein wenig hoffe ich darauf, dass die Kameras zu irgendeinem Zeitpunkt von Aktivisten gehijacked werden. Ehrlich. Vielleicht erfahren die Zuschauer dann etwas über die historischen Verflechtungen beider Länder. Einen Exkurs in die Geschichte seitens RTL halte ich für unwahrscheinlich.

Abschließend:
Ich weiß natürlich nicht, ob meine Kritik die richtigen Stellen erreicht und anerkannt wird. Das schmälert allerdings nicht die Gelegenheit für uns, die wir uns mit diesen Themen ausführlicher beschäftigen und beschäftigt haben, diese Dinge zu kritisieren und eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen.
Ergänzungen und Kritik sind wie immer willkommen!

7. Juli 2013
von Karolin
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12-jähriger erklärt mal eben die ziele und hintergründe der ägyptischen revolution

Gäbe es in diesem Blog eine Kategorie namens „total famose 12-Jährige weltweit“, sie würde von Ali Ahmed angeführt werden!

(via Floyd)

7. Juli 2013
von Karolin
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schnippsel vom 07.07.2013: street art in ägypten, „viktorianische“ kleider in namibia, die geschichte der guy-fawkes-maske, mandela und journalisten, & & &


Youtube: V for Vendetta – final revolution scene

Street Art and Morsi – Cairo Artists Continue the Fight

Nach dem Sturz Mursis in dieser Woche noch eine Nachschau auf Kunstwerke aus den Straßen Kairos. Soraya Morayef sammelt seit geraumer Zeit Fotos auf ihrem fabelhaften Blog suzeeinthecity und hat Orlando Reade von Africa is A Country dazu vor einiger Zeit auch im Interview Rede und Antwort gestanden. (Soraya Morayef, suzeeinthecity)

The African Women who dress like Victorians

Über die Kleider der Herero in Namibia und die Rolle des deutschen Kolonialismus in diesem Zusammenhang. (Messy Nessy Chic)

A brief history of the Guy Fawkes mask

Über die Rolle der Guy-Fawkes-Maske aus „V wie Vendetta“ in Protestbewegungen weltweit . Einen älteren Artikel darüber, dass Time Warner die Lizenzrechte für die Maske hält, gibt’s bei der New York Times. (Monica Nickelsburg, The Week)

 Mandela coverage: a fine line between racism and ethics?

Makaziwe Mandela hat vor Kurzem ein Interview bei SABC News gegeben. Minna Salami bloggt eigentlich auf msafropolitan.com und hat hier einen Gastbeitrag dazu im Independent veröffentlicht. Mandelas Gesundheitszustand und die Belagerung des Krankenhauses durch internationale Journalisten, die ethisches Verhalten vermissen lassen – ein Umstand, dem Mandelas Tochter ein rassistisches Element zuschreibt. (Minna Salami, Independent)

Things No One Will Tell Fat Girls… SO I WILL

Ein sehr wichtiges Stückchen Internet. Schon im März gepostet, aber ich hatte es noch nicht verlinkt und gestern bei Journelle wiederentdeckt. Mein Lieblingsabsatz zum Thema mir-ist-deine-Meinung-zu-meinem-Kleidungsstil-ganz-schön-wumpe:
Wearing whatever you want is a political statement. Join the revolution. Throw style rules out the window. Wear the tutu. Wear the horizontal stripes. Wear the turquoise skinny jeans. Wear the see-through blouse. Wear the bikini. Wear the sweat pants. Wear the shirt that says „Does this shirt make me look fat?“. Wear whatever it is that makes you happy. This is your life.“ (Jes, The Militant Baker)

Sie wollten doch nur einen Film schauen

Wer mal richtig unnötigen Stress mit Justitia möchte, sollte sich in NRW an christlichen Feiertagen in öffentlicher Religionskritik üben. Mit Monty Python. Die Stadt Bochum ließ ein Verfahren gegen Religionsfrei im Revier eröffnen: Sie hatten an Ostern zu einer Vorführung von „Das Leben des Brian“ geladen. So richtig warm will ich mit dem Verein nicht werden, aber über diese Regelung sollte man gern mal reden, auch wenn ich mir (wohlgemerkt: aus meiner Perspektive als Laie heraus) sicher bin, dass die Geschichte glimpflich ausgeht. (Süddeutsche)